Pädagogisches Konzept

 

Im Jahr 1924 hielt Rudolf Steiner, der Begründer der Waldorfpädagogik, einen Kurs über die pädagogische und therapeutische Betreuung von seelenpflegebedürftigen Kindern. Aus den praktischen Anfängen auf der Schulungsgrundlage dieses Kurses entstand die Steiner´sche heilpädagogische Bewegung, die sich später über die ganze Welt verbreitete.

Speziell geschulte Heilpädagogen wirken zusammen mit Ärzten und Eurythmisten an der Heilung des behinderten und seelenpflegebedürftigen Menschen, bei Schwerstgeschädigten zumindest an einer Linderung und Pflege. Es handelt sich um ein physisches wie seelisches und geistiges Mitgestalten an der Gesundheit des Patienten mit Hilfe künstlerischer und physikalischer Behandlungsarten wie Heileurythmie, Sprachgestaltung, Farb- und Maltherapie, Plastizieren, Massage etc. Fortschritte werden oftmals auch in Fällen erreicht, wo die herkömmliche Medizin ein solches Resultat für ausgeschlossen hält.

Ausgegangen wird von der Dreigliederung des Menschen in Körper, Seele und Geist. Durch den Körper offenbaren sich dem Menschen die Dinge seiner Umwelt, mit der Seele verbindet er die Dinge mit seinem eigenen Dasein, durch seinen Geist offenbart sich ihm eine Welt, die über die beiden anderen erhaben ist. Dieses umfassende Menschenbild schafft die Grundlage für die unterschiedlichen pädagogischen Maßnahmen.

Geschichte

 

1967 – Gründung „Verein Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik

Gründung des Vereins Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik im Jahr 1967 durch DDDr. Karl Rössel-Majdan (1916-2000).

1972 – Gründung „Comenius Institut“

Der 300. Todestag von Johann Amos Comenius (Komensky) im Jahr 1970 gab den Anstoß zur Gründung unseres Institutes 1972. René Maheu, Generaldirektor der UNESCO und Schriftsteller, rief damals die Welt zu seinem Gedenken auf.

Philosophisches System

In dem einheitlichen philosophischen System „Pan Sophia“ fasste der große Pädagoge die unterschiedlichen Bereiche seines Denkens und Handelns zusammen und begründete den intensiv anschaulichen und spielerisch künstlerischen Unterricht. In über 250 pädagogischen, philosophischen, naturwissenschaftlichen, politischen und theologischen Schriften nahm er Stellung zu den Fragen seiner Zeit, immer bemüht, sein Gedankensystem weiter auszubauen und Anregungen aufzunehmen.
Eine intellektuelle Pädagogik versagt bei gehirngeschädigten Menschen. Johann Amos Comenius (1592-1670), Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) und Rudolf Steiner (1861-1925), der Begründer der Waldorfpädagogik, waren Pioniere auf dem Weg zur ganzheitlichen Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit im Kind.

Intensivpädagogik

Unsere Intensivpädagogik setzt diesen Weg in allen Altersgruppen fort. Sich aufrichten, die Welt greifen, begreifen, erfahren ist die Grundlage jeder Erziehung. Sie muss durch intensivste pädagogische Betreuung mit allen Möglichkeiten der Kunst und des Spiels oft gegen eine feindliche Umwelt geschaffen werden. Nur der direkte, stärkste, personalintensive Einsatz von Idealisten – die menschliche Gemeinschaft – vermag zu helfen.

1977 – Verleihung des internationalen Albert Schweitzer-Preises an Mag. Dr. Elisabeth Rössel-Majdan

Unter wissenschaftlicher Leitung von Mag. Dr. Elisabeth Rössel-Majdan, die 1977 in Kopenhagen durch Verleihung des internationalen Albert Schweitzer-Preises der Johann Wolfgang von Goethe-Stiftung ausgezeichnet wurde, können auch in Fällen schwerster und mehrfacher Behinderung entscheidende Erfolge erzielt werden.

2013 – Gründung der Waldorf Behindertenbetreuung GmbH

Im Jahr 2013 gründete der Verein Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik die Waldorf Behindertenbetreuung GmbH, von welcher das Comenius-Institut seit 2014 mit allen Rechten und Pflichten weitergeführt wird. Dieser formale Akt war erforderlich, um auch zukünftig die Finanzierung aus den Fördermitteln des Fonds Soziales Wien zu sichern.

Personen

 

  DDDr. Karl Rössel-Majdan
Mag. Dr. Elisabeth Rössel-Majdan
  Johann Amos Comenius
Johann H. Pestalozzi
Rudolf Steiner

 

Leitbild

 

Wer sich zum Menschwerden entscheidet, braucht Raum, sich zu entwickeln sowie Vorbilder und Anregungen, die ihn in seinem ständigen Bestreben stärken, sich aufzurichten, zu überwinden, über sich hinauszuwachsen, um frei zu werden.

Das Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik arbeitet gemeinnützig, überparteilich und überkonfessionell und wird von der Präsidentin nach außen vertreten.

Wir nehmen aus eigenem Entschluss private und öffentliche Aufgaben im pädagogischen und künstlerischen Bereich wahr und konzentrieren uns dabei auf Aufgabengebiete, in denen wir Fachkompetenz besitzen. Kooperation mit anderen Organisationen unter Beachtung unserer Grundsätze und wirtschaftlichen Eigenständigkeit ist uns ein großes Anliegen.

Wir überprüfen regelmäßig unsere Leistungen und Angebote und passen sie den sich ständig verändernden Bedürfnissen und Verhältnissen an. Als Social-Profit-Dienstleister finanzieren wir uns durch leistungsbezogene Entgelte, staatliche Förderungen und Spenden, welche wir mit einem professionellen, modernen und aussagekräftigen Rechnungswesen verwalten.

Rechtsträger

 

Name:
Waldorf Behindertenbetreuung GmbH
Geschäftsführerin: Mag. Dr. Elisabeth Rössel-Majdan
Geschäftsanschrift: 1130 Wien, Feldmühlgasse 11
Gründung: 2013
Firmenbuchnummer: FN 403186x HG Wien